25 Jahre Heimatverein Börger, Festveranstaltung am 08.12.2012
von Hermann Ubbenjans

Auf Einladung des Heimatvereins Börger fanden sich am zweiten Adventssamstag 2012 die Mitglieder des Heimatvereins Börger zusammen um dieses Jubiläum zu begehen. Eingeladen waren dazu auch Abordnungen der 24 Börger Vereine sowie die umliegenden Heimatvereine Wippingen, Neubörger, Surwold, Breddenberg, Esterwegen, Lorup, Werpeloh und Sögel. Die Vorstandsmitglieder konnten weiterhin viele eingeladene Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und den Organisationen begrüßen. Durch den Abend führt Heimatfreund Bernd Gebkenjans. Im Vorraum der Saales der Gaststätte „Zur Post“, wo man sich bei einem Sekt traf, war eine Ausstellung zum Thema Auswanderung mit dem Titel „Wech van Tohuuse“, passend zum Thema das Abends aufgebaut. Wie bei den Treffen und Veranstaltungen des Heimatvereins üblich begann man mit der Nationalhymne des Hümmling, dem „Hümmelsken Burn“, in Begleitung des Hasetal-Echos mit Hans Theo Jansen.

Vereinsvorsitzender Hermann Schmitz begrüßte die Gäste zu Beginn der Veranstaltung herzlich und gab einen kleinen Rückblick in das Vereinsleben. Er berichtete von den Anfangsjahren, vom Auf- und Ausbau des Heimathauses und bedankte sich bei den Leuten der ersten Stunde. Unter dem ersten Vorsitzenden Benedikt Müller blütet der Verein auf. Er dankte den anwesenden aktiven Mitglieder dieser Zeit, unter ihnen besonders den Ehrenvorsitzenden Heinrich Wesseln, Ehrenmitglied Liborius Geers und Ehrenmitglied Josef Schmees. Hermann Schmitz berichtete von den Arbeitskreisen und den jährlichen Aktivitäten. Auf die Zukunft gerichtete wolle man einige Aktivitäten für die Gemeinde entwickeln wie z. B. einen Weihnachtsmarkt.

Die vierte Klasse der Grundschule Börger sorgte neben der Musikcombo Ems-Hase-Echo und der Trachten- und Tanzgruppe des Heimatverein Börger e. V. für kurzweilige Unterhaltung und stimmte mit plattdütsken Stücken auf die Weihnachtszeit ein. Sie sangen vom „Sünne Kloas“ und brachten plattdütske Ohrwürmer (Dat du min laeivste büst) in schönen historischen Kostümen.

Hermann Bröring, Vorsitzender des Emsländischen Heimatbundes aus Lingen bedankte sich für Arbeit des Heimatvereins Börger. Hier seien Tradition, Kulturpflege, das Bewahren der Wurzeln der Gesellschaft und der Sprache in guten Händen. Wie es das Nationallied „De Hümmelske Bur“ ausdrücke stehe der Verein zu den Traditionen. In den Orten sei neben der Kirche und der Schulen der Heimatverein die wichtigste Institution für den Zusammenhalt im Ort. Mit insgesamt 70 Mitgliedsvereine sie der EHB an der Seite aller Vereine und unterstütze auch weiterhin die Arbeit in den Heimatvereinen.

Für den Kreisheimatverein, der Dachorganisation der Heimatvereine aus dem Altkreis Aschendorf-Hümmling sprach Karl Heinz Weber Grußworte. Fast die Hälfte der emsländischen 70 Heimatvereine befinden sich im Nordkreis des Emslandes. Dieses zeige, welch hohen Stellenwert die Heimatarbeit hier habe. In der Dreiteilung Heimatverein vor Ort, Kreisheimatverein in den Altkreisen und Emsländischen Heimatbund für die Ems/Vechte Region werde man der Aufgaben gerecht. Jeder dieser Gruppen habe seine Aufgaben alle Gruppen arbeiten eng und problemlos zusammen. Somit habe man besonders im Altkreis Aschendorf Hümmling eine hervorragende Struktur, die gute Heimatarbeit leisten kann und leistet. Er überreichte dem Vereinsvorsitzenden einen Umschlag mit Inhalt.

Landrat Wilfried Lübs überbrachte die Grüße vom Rat und der Verwaltung des Landkreises Emsland. Es sei schon erstaunlich wie sich der Heimatverein Börger entwickelt habe. Von 51 Mitgliedern die sich am Gründungstag in die Listen eintrugen sind heute ca 300 Bürger Mitglieder im Heimatverein Börger. Emslandweit sind dieses 15000 Menschen in 70 Heimatvereinen. Man engagiere sich in einem wichtigen Bereich der Kultur im Emsland. Der Landkreis unterstütze diese Gruppen seit Jahren intensiv. Auch in Zukunft wird dieses in verschiedenen Projekten verwirklicht werden.

Für die Samtgemeinde Sögel sprach Günter Wigbers die Glückwünsche aus und überreichte ebenfalls einen Umschlag. Er brachte der Hoffnung Ausdruck, das man den Wünschen des Heimatverein Börger in Zukunft mehr Augenmerk widmen würde... - Die Zusammenarbeit mit den Börger Organisationen wolle man verbessern.

Jürgen Ermes für die Gemeinde, in Vertretung von Bürgermeister Hans Schwarz, der nicht anwesend sein konnte, bedankte sich beim Heimatverein Börger für die vielen Dienstleistungen zum Wohl der Bevölkerung, die der Verein in 25 Jahren für die Gemeinde gemacht habe. Er erinnerte an die Ausschilderungen und die Erstellung der 1000seitigen Chronik über Börger. Nicht wegzudenken seien die Flakschiffe des Heimatvereins, die Jahresschrift Use Borger und die Trachten- und Tanzgruppe die seit Jahren bei verschiedensten Events der Gemeinde auftrete.

Grußworte brachten auch die beiden für Börger zuständigen Pastöre. Der Modorator des Abends Bernd Gebkenjans bat die anwesenden Pastöre um ein Grußwort. Dieses wollen man gerne machen erläuterte der Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinschaft und Pfarrer von St. Jodokus Börger Karl Heinz Santel. Auch die Kirchengemeinde verdanke dem Heimatverein viel. So habe man Initiative ergriffen um vor einigen Jahren das Archiv der Kirchengemeinde aufzuarbeiten und mit Unterstützung des Bischofs und der Kirchengemeinde zu ordnen und zu katalogisieren. Des weiteren berichtete man in den Jahresschriften über die Kirchengemeinde und fand viel Wissenswertes aus der Kirchengeschichte heraus. Die Zusammenarbeit sei sehr gut. Matthias Voß von der Markusgemeinde, zu der die evangelischen Christen in Börger gehören bedankte sich für die Einladung und erzählte, das man vom Heimatverein noch einiges lernen kann. Mit einem Mausklick im Internet habe er sich als neues Mitglied im Heimatverein Börger eingetragen. Er lobte die vielfältige Arbeit im Verein und hob die Bedeutung von Heimatarbeit hervor.

Die Tanz- und Trachtengruppe des Heimatverein Börger unterhielt die Gäste mit klassischen Tänzen. Man brachte vier Tänze (Holsteiner Dreitor, den Matrosenschottisch, Hacketone und den Square-Dance). Zum Ein- und Auszug gab es das Trompetenecho.

Ansgar Kossen übernahm es, für die Börger Vereine ein Grußwort zu sprechen. Er bedankte sich beim Heimatverein und verwies auf das gute Verhältnis der Vereine in Börger untereinander. Er überreichte von vielen befreundeten Vereinen (Ldw. OV, Jägergruppe, Schützenverein, Freiwillige Feuerwehr, Theatergruppe, Kolping, Landjugend, Sportverein, Oldtimer-freunde und Weiteren Präsente. Bernd Gebkenjans bedankte sich für die Grußworte und bat noch das Ehrenmitglied des Heimatverein Börger Walter Goldmann an das Rednerpult. Dieser lockerte die Versammlung mit einem Döntgen auf.

Hermann Többen vom Heimatverein Esterwegen übernahm es für die anwesenden Abordungen der Heimatvereine Wippingen, Neubörger, Surwold, Breddenberg, Lorup, Spahnharrenstätte, Werpeloh und Sögel die Grußworte zu sprechen. Er überreichte dem Vorsitzenden des Heimatverein Börger gefüllte Umschläge mit. Hermann Schmitz bedankte sich für den Heimatverein Börger bei den benachbarten Heimatgruppen und versprach eine Intensivierung der Kontakte.

Im Anschluß stellte Reinhard Rolfes die neue Jahresschrift „Use Borger 2012“ der Öffentlichkeit vor. Er ist in Börger geboren und verließ nach der Grundschule mit seiner Mutter den Ort Börger, fand vor einigen Jahren, als er in den Ruhestand ging, seine Wurzeln hier in Börger wieder. Seit dieser Zeit arbeitete er mit am Gelingen der Börger Schriften. Der Oberstudiendirektor AD aus Bielefeld verstand es, die Zuhörer zu fesseln und das Buch schmackhaft zu machen. Man habe wieder eine enorme Arbeit auf sich genommen, um das Werk zu realisieren. Dabei half in diesem Jahr Dr. Wilhelm Kossenjans aus Independence, Kentucky, USA. In seinem Artikel, zu dem er bei einigen Reisen Material aus dem Raum St. Louis besorgte berichtet er über die Börger Auswanderer, wo sie geblieben sind und wie es ihnen dort ergangen ist. Im Anhang dieses Artikel findet man 170 Auswanderer aus dem Kirchspiel Börger namentlich aufgeführt. In einem weiteren Artikel von Hans Geers und ihm, Reinhard Rolfes wird „Das Wirken der Thuiner Schwestern in Börger“ behandelt. Achtzig Jahre von 1911 bis 1991 sind die Franziskanerinnen aus Thuine in Börger pflegerisch und seelsorgerisch erfolgreich gewesen. Hermann Ubbenjans berichtet über das hundertste Todesjahr von Pastor Zurlage, der 30 Jahre in Börger wirkte und Kony Federhofer und Maria Helmers steuerten schöne Bilder bei. Hans Geers in Zusammenarbeit mit Historiker Hans J. Ryszewski aus Cuxhaven erarbeiteten mit ihm zusammen die Geschichte des 1945 in Börger gestorbenen 14jährigen jungen aus Wardenburg, der auf dem Friedhof in Börger beerdigt ist. Einige plattdütske Gedichte und Lieder sowie der Aktuelle Teil des Buches runden die 22. Auflage der Jahresschrift des Heimatvereins Börger ab.

Im Anschluß wurde Reinhard Rolfes geehrt. Bernd Gebkenjans bedankte sich bei Reinhard Rolfes für die Vorstellung des Buches. Hermann Schmitz oblag es nun, den langjährigen Mitarbeiter des Arbeitskreises zu ehren. Reinhard Rolfes wurde für langjähriges sehr aktives Arrangement für die Jahresschrift und für die ver-antwortliche Mitarbeit bei der Börger Chronik (2004/2005) geehrt. Ehefrau Bärbel Rolfes erhielt vom AK-Leiter Hermann Ubbenjans, Bernd Gebkenjans und den Vorstandskollegen des Heimatverein Börger einen dicken Blumenstrauß und ein Geschenk (drei Tage Ferienaufenthalt im Ferienhaus Sandhöge) überreicht.

Für weitere Ehrungen erhielt Karl-Heinz Weber das Wort. Er hatte noch Ehrungen vorzunehmen. Josef Schmees Vorstandsmitglied des Heimatverein Börger und des Kreisheimatvereins Aschendorf Hümmling wurde vom Vorsitzenden des Kreisheimatverein Aschendorf Hümmling für langjähriges ehrenamtliches Arrangement über den Ort hinaus ausgezeichnet. Herr Josef Schmees sei seit der Gründung im Vorstand des Heimatvereins Börger e. V. als Kassenwart und 2. Vorsitzenden tätig und seit langen Jahren im Vorstand des Kreisheimatverein ASD aktiv. Darüber hinaus hat er in verschiedenen anderen Gremien und Vereinen in Börger aktiv mitgewirkt. Dafür erhielt er aus den Händen des Vorsitzenden Karl Heinz Weber und Geschäftsführer Hans Albers eine Urkunde überreicht. Hermann Schmitz und die Vorstandskollegen beglückwünschten den Geehrten als Erstes.

Im Anschluss an diese Ehrung wurde eine Ehrung des Kreisheimatvereines nachgeholt. Der Kreisheimatverein Aschendorf Hümmling ehrt seit einigen Jahren Familien, die sich besonders um den Erhalt der „Plattdütsken“ Sprache verdient machen. Auf Vorschlag der stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisheimatvereines Thekla Brinker aus Rastdorf vor einigen Jahren, ehrte Karl Heinz Weber die Börger Familie Müller-Gabken von der Dorfstraße, die sich nachhaltig, seit Jahrzehnten, um das Nordhümmlinger Platt kümmert, um die Sprache lebendig zu erhalten. Bei der Familie Müller wird „Platt“ gesprochen und man arbeitet aktiv für die Sprache. Mehrere Mitglieder der Familie sind bei der Theatergruppe Börger aktiv und auch sonst in verschiedenen privaten und geschäftlichen Gruppen um unsere Sprache “Plattdütsk” bemüht.

Buchübergabe und Pressefoto. Hermann Schmitz beglückwünschte die Geehrten und bat die Ehrengäste für ein Pressefoto und der Buchübergabe in die Mitte des Saales. Es sei üblich, das die Vertreter von Politik und Kirche die ersten Exemplare des Buches erhalten. Das solle auch in diesem Jahr so sein. Der Vorstand des Heimatvereins Börger (Heinz Oldiges, Hermann Ubbenjans, Josef Schmees und Hermann Schmitz) und die Arbeitskreisleitung (Bernd Gebkenjans) überreichten Pastor Santel und Pastor Voß die ersten Exemplare der neuen Jahresschrift. Es folgen die Vertreter des Landkreises, der Samtgemeinde, Gemeinde und des EHB sowie des Kreisheimatvereins. Danach stellte man sich zu einem Foto. Im Anschluss erhielten die Heimatvereine, Ortsvereine und die Mitglieder des Arbeitskreises, die Ehrenmitglieder und der Vorstand eine Jahresschrift. Heimatfreund Willy Rave und Josef Schmees jun. übernahmen die Pressearbeit. Die Ausstellung „Wech van Tohuuse“ ist noch bis Weihnachten bei der Volksbank Nordhümmling in Börger zu sehen.

Mit einem dickem Blumenstrauß bedachte Hermann Schmitz zum Abschluss der Veranstaltung die Ehefrauen, die ihre Männer bei der Vorstandsarbeit aktiv unterstützen und einen großen Teil der Lasten der Vorstandsarbeit beim Heimatverein Börger mittragen. Mit Musikstücken des Ems-Hase-Echos endete die im Ganzen rundum gelungene Veranstaltung am 08. Dez. 2012 um kurz vor 23 Uhr.