Hochtiedsnörger - Hochzeit von Joseph Arnold und Maria Stein am 9. Nov. 1909 in Brussels und Deer Plain, Calhoun County – Illinois USA. Verwandtschaft der ausgewanderten Familie Bernhard Plüster aus Börger

Stürt jau´n Hund und hold jau´n Mund, denn de Hochtiednöger de kump. Hold jau´n Hund van blaffen, und jaue Kinner van lachen, Goauden Dach! Hier sett ik mien Stock und mien Stab, und moake mien Böskup wall bekannt.

Die Welt ist rund und mein Stock ist bunt. Min Stock ist ja länger wie min Been, und dat könn ih oak alle wall saein. Ich kam her geritten, um Euch auf die Hochzeit zu bitten! Mein Pferd habe ich draußen stehen, darum muss ich zu Fuß hier rein gehen. Gestern abend, als ich anfing zu studieren, da tat mich die Jungfrau faxeiern, da habe ich mit Ihr in die Stube gesessen, und habe auf mein studieren vergessen. Es haben mich hierhin geschickt, Josef Arnold als Bräutigam, Mary Stein als Braut, um Euch zu bitten, nächsten Dienstag auf die Hochzeit zu kommen, Jung und alt, Groß und klein, als so wie Ihr im Hause versammelt seit – ik nöge kiene Katten un Muß sonnern sonst alle ut dit Hus. Kleidet Euch schön aber nicht all zu fein, denn die Braut und der Bräutigam wollen doch gar die aller schönsten sein.

Ich war mal im Lande Hessen, da gab es große Schüsseln, aber wenig zu essen, saures Bier und bittren Wein, der Teufel mag vom Lande Hessen sein. Da kam ich mal im Lande Sachsen, wo die Mädchen auf die Bäume wachsen, hätte ich daran gedacht, so hätte ich für mich und für den Joe Arnold eine mitgebracht, da aber habe ich mich besonnen, denn sie sind mir hier viel schöner vorgekommen. Denn hier kann man sie bekommen, Eins, zwei, drei Dutzend für ein Strohseil, ist das nicht wohl feil.

Da kamen 2 Reiter von Westen und wollten sich ein wenig bei mir Ressen, da kamen 2 Reiter aus dem Osten, die wollten sich nicht lassen trösten, da kamen 2 Reiter aus dem Süden, die wollten mich ganz verwüsten, es kamen 2 Reiter aus dem Norden, die wollten mich ganz und gar ermorden.

Da habe ich die Flucht genommen, und bin bei Steins ins Haus gekommen, da fand ich ein Mädchen, so flink und betraut, die konnte sich drehen auf einen Tellerrand. Sie ist so hübsch und fein, darum sollte sie auch die Frau Arnold sein.

Hassen und Türkes wasset in Feld, Erbsen und Bohnen sind ungetellt. Peper un Gewürze fein, söll oak kien Mangel an sein. 7 Ofen ful Stuten laatet von binnen beater als van buten. Geschlachtet bünnt vor allen, fätte Ossen, 6,7! feiste Wäre 8, 9! 10 olde Auen könnte Wichter up kouen. Stück van olden Bullen, doar könnt daei Wiewer up tullen.

Ik koame hier nicht tau puchen un pralen, uk nicht Äpfeln und Beeren hahlen, ik koam nich wie´n Hund ohne Stert, denn so ein junger Freier wie Ich, ist lange nich verfert und wenn ih meent datt is nich woahr, dann schenkt mie´n Glas Bitter oder`n Kloarn und wenn ich meint dat is man gout dann bakket mien Kouken van Eier und Speck. 1 Yoard ist zu wenig, 2 ist auch nicht zu viel und wenn sie mich von Herzen bitten, bin ich auch mit 3 zufrieden.

Nu Moauer lat us mal Küren van´n Höuner Abend. Habe ih né goude fette Henn oder Hoahn, daei van Fettigkeit nich in Hoak kann koamen, bind se an Stock und bring se usen Kock, daei schöll se in Waoter schön butter braohen, schöl üm dregen up den Disk, se schält nich wäten wat vor broaten Vogel it ist. Stück van Hund ist ungesund, Stück van Paerd is draegen nicht wert. Schwienestert ist mitnähmen uk wall wert. Schwien an sich is´n goaud Köckengericht. Schwieneschinken – junge, doar könn wie een gouden up drinken. 24 Borrel Beer drink wie mit Pläseer. 24 Musikanten sinnt bestellt, 2 mit Drüpen, doar könnt die Wichter van Wüppen. Schont nich jaue Stäwel und Schauen, wegen dat Fiern, denn daei Schauster maoket alle Dage wecke währ. Draußen in der großen Stadt Deer Plain, draeget sei alle van Papier daei Rabber-Kroagens, aber bei us in daei grote Stadt Brussels doar dräget sei alle von daei schönen linnen Kroagens.

Hochtiedsnörger van Hümmling (van Schürmann´s Nordkamp)

Holt jau´n Mund – un stüert jau´n Hund, daei Nöager van daei Hochtied daei kump. Binnt jaue Hennen un Hoahn – an, dat man se oak saein un hören kann. Min Stock is länger as min Baein – dat koen ih ja oak wall saein. Min Stock is rot, un mine Hand is blood so haeb ik voer dat dumm weern noch kiene Not.

Doar kwam ik in Trier, Trier is wiet van hier, un waeet ih wat ik up daei Foahrt verteer – haebb min Sattel un Tohm un´t ganze Peerd, was dat dae Reise nah Trier wall wert? Doar kaeem ik in Sachsen woar daei Wichter up daei Böhme wachsen, haar ik dran dacht, hädde ik för mi un min Kamerad eene mitbracht! Haar ik dat aber dahn, harr ik nu in Verlegenheit stahn!

Man doe kwam ik auf ein Bauernhof – da trat ein schönes Mädel hervor, so schön un so heller, konnte stehn auf´n Teller konnte sich dreh´n auf ein Stück Land, dass war ein Mädchen – so konstant. Da hab ich bei ihr so lang gesessen und hab ganz auf mein studieren vergessen!

Nu roahet iss watt to eeten wall guff bi Ümmeke un Jan-Gerd ` - sess Waers, daei habbt dicket Fett tüsken Kopp und Naers un sess Öhmde voll Stuten daei bünnt van binnen better als van buten. Un nu genauch – nu Lind an´n Stock oder dat Hus oaverkopp, Fussel her oder all mine Wörder heer un nu wünsk ick jau - Greite un Jan-Bernd vor vandag noch vaehl, - vaehl Plaiseer un för daei Tied, noch masse, goaude Joahr